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Geschichte der Kelten

Die Kelten lebten einst in ganz Europa. Von Anatolien bis nach Irland hinterließen sie die Spuren ihrer Kultur. Sie bauten Städte, führten Handel und prägten Münzen, doch schriftliche Überlieferungen aus keltischer Feder gibt es nur wenige. Wir sind deshalb auf die antiken Werke römischer und griechischer Autoren sowie auf Ausgrabungen angewiesen, um einen Einblick in die keltische Gesellschaft und ihren Alltag zu bekommen.

Sie waren das erste mitteleuropäische "Reitervolk", das Pferde in vielerlei Hinsicht einsetzte. Ihre Pferde waren recht klein, durchschnittliches Stockmaß ca.135 cm (heute würden sie unter Kleinpferd oder Pony laufen), aber schnell und wendig. Die Römer fürchteten die Angriffe der Kelten. Später, nach den gallischen Kriegen, baute ein Teil der Schlagkraft römischer Reiterei auf den Hilfstruppen aus Gallien auf. Das keltische Volk als staatlichen Zusammenschluss gab es nicht. Vielmehr war die keltische Welt (zu besten Zeiten reichte sie von Schottland und Irland bis in die Poebene und von der spanischen Halbinsel bis in die heutige Türkei) immer ein "föderaler" Bund von Stämmen mit allen Vor- und Nachteilen, die wir auch heute noch kennen. Verbunden sahen sie sich nur in ihrer ähnlichen Kultur. Anfangs wurde das Pferd vor dem Wagen genutzt, z.B. um zum Schlachtfeld zu kommen, von außen den Gegner zu verwirren, dann abzuspringen und zu Fuß weiter zukämpfen. Der Wagenlenker wartete auf seinen Herrn oder holte ihn in gewagter Fahrt aus den Linien. Später ritten die Kelten ohne Sattel in loser Formation gegen den Feind an. Dabei waren die Männer oft nackt, aber wild bemalt, was die Römer sehr beeindruckte.
Der Sattel (Vierhornsattel ohne Steigbügel) wurde durch die Römern übernommen. Die Kelten nutzten Wassertrense und doppelt gebrochene Trensen oder Knebeltrensen.

Das Pferd war in ihrer Mythologie so wichtig, dass sie eine eigene Göttin dafür besaßen. Rhiannon oder Epona zeigten auch die Stellung der Frau bei den Kelten: die Frauen entschieden über ihr Leben selbst und waren auch in Stammesangelegenheiten gefragt.

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 Dieter Gruzlewski

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